Wetterkapriolen!

Zugegeben, diese Woche wusste ich ehrlich gesagt auch nicht, worüber ich bloggen sollte. Zwar schwirrt mir zurzeit ein Thema im Kopf herum, aber ich habe immer noch nicht entschieden, aus welcher Perspektive heraus ich darüber bloggen möchte. —Da kommen mir die Wetterkapriolen der vergangenen Tage quasi wie gerufen!

lightning 4 blog 115Letzte Woche war hier am Niederrhein ja noch Landunter, was nicht sehr schwierig ist, denn die meisten Ortschaften befinden sich gerade mal 10 Meter über dem Meeresspiegel. Steckt man hier ein Rohr in den Boden, sprudelt sofort Wasser daraus hervor! Und das was hier früher die Stadtmauern waren, sind heute die Deiche: Früher schützen hohe Mauern die Dörfer vor Räubern, heute schützen die Deiche vor Hochwasser und die Radfahrer lieben sie, weil man so schon darauf entlangradeln kann.

high-water 4 blog 115Keine sechs Kilometer Luftlinie entfernt, von dort wo ich wohne, liegt das kleine Städtchen Isselburg. Dort hat man am vergangenen Donnerstag den Notstand ausgerufen, weil aus dem trägen Flüsschen Issel plötzlich ein reißender Strom geworden war und die Deiche zu brechen drohten. In der Nacht zuvor hatten wir zudem ein Gewitter, bei dem man wirklich das Gefühl hatte, die Welt geht gleich unter. Jedenfalls habe ich noch nie so laute Donner gehört und auch nicht so viele, so kurz hintereinander. Normalerweise kann ich ja bei Gewitter besonders gut schlafen — dieses war jedoch definitiv zu laut! Selbst für mich.

Seither regnet es, aber immer nur sehr lokal. So kann es sein, dass in Emmerich gerade eine Sturzflut niedergeht und in Rees die Sonne scheint. Dazu ist es drückend schwül-warm. Ich liebe ja die Hitze, egal ob trocken oder schwül, Hauptsache es ist heiß! —Wobei, die hohe Luftfeuchtigkeit habe ich doch noch ein wenig lieber als die trockene Hitze! Während andere einen Hitzeschock bekommen, laufe ich bei dem Wetter zu Höchstformen auf. Endlich brauche auch ich mal keine Jacke! Wahrscheinlich habe ich in früheren Leben mehrmals bei den Eingeborenen am Amazonas inkarniert, weil ich diese tropische Hitze so gut vertrage.

wildfire 4 blog 115Trotzdem — für diese Regionen hier ist das tropische Wetter natürlich nicht normal und wenn man den Meteorologen Glauben schenken mag, so werden diese Wetterkapriolen in den kommenden Jahren nur zunehmen. Dabei ist die Bezeichnung „Wetterkapriolen“ wohl eher eine Verniedlichung. Und dazu noch alles von uns Menschen handgemacht und selbstverschuldet! Nur Mr. Trump glaubt nicht daran und sagt, dass das alles Bullshit ist und wenn er der nächste Präsident der USA wird, dann will er erneut die Braunkohle subventionieren und neue Braunkohlekraftwerke bauen, denn dies schafft Arbeitsplätze. Und ja, welchen Amerikaner kümmert es schon, wenn sein Haus einem Waldbrand zum Opfer fällt oder von einem Hurrikan oder Wirbelsturm dem Erdboden gleichgemacht wird — so lange er nur einen Arbeitsplatz hat. Dies ist ein sehr radikales Beispiel, aber so weit sind wir hier in Europa von dieser Denkweise natürlich auch nicht entfernt. Wen kümmert schon die Umwelt, solange er selbst nicht von den Umweltkatastrophen betroffen ist?

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