Ich habe eine ganze Weile überlegt, über welches Thema ich in meinem ersten Blog nach der Sommerpause schreiben soll. Es gibt zurzeit so vieles, das mich bewegt. Also habe ich beschlossen, so eine Art Brainstorming zu schreiben ― von allem ein bisschen. …Und dann hat sich doch noch ein Thema nach vorne gedrängt.
In den letzten Wochen ist jedenfalls einiges passiert. Allem voran hätte ich fast einen gravierenden Fehler wiederholt, in dem ich dazu beitrug ein äußerst negatives System, das ich vor fast genau 7 Jahren hinter mir ließ, erneut zum Leben zu erwecken. Zum Glück habe ich es noch rechtzeitig bemerkt und die Wiederbelebung abrupt gestoppt. Was geblieben ist, war für einige Tage ein übler Nachgeschmack. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und das Ganze hängt mir immer noch ein bisschen nach: Wie kann jemand so dumm oder unachtsam sein, einen schweren Fehler gleich zweimal zu gehen? Wahrscheinlich hängt es mit der Tatsache zusammen, dass selbst Dinge die einem mehr schaden als nutzen, einem oftmals doch vertraut sind. Und etwas Vertrautes strahlt immer auch ein Gefühl von Sicherheit oder Überlegenheit aus ― immerhin weiß man ja, auf was man sich einlässt! Jedenfalls ist die dazugehörige Schublade in meinem Kopf noch nicht ganz geschlossen – ein Fuß, den fälschlicherweise kein Stiletto ziert schaut immer noch hervor.
Zugegeben, das klingt sehr kryptisch. Eine klare Ansage hingegen gibt dafür hinsichtlich meiner Arbeit als Publizistin. So werde ich nun mit den Sprachübungen der englischen Übersetzung meiner CD »Deine Seele erzählt« beginnen. Ich würde die Englische Version gerne noch vor Weihnachten herausbringen, dafür sollte es mir aber möglich sein, den Text möglichst Akzentfrei wiederzugeben. Und dann habe ich einen weiteren Workshop in Planung: Ende November startet wahrscheinlich mein nächstes spirituelles Wochenendseminar. Bis Ende des Jahres habe ich zudem auch noch einen kleinen Nebenjob. Etwas, dass ich meinem Lebensgefährten Theo leichtsinnigerweise im Frühling zugesagt hatte und was in eine Art Monster-Job ausgeartet ist. Naja, bis Weihnachten werde ich auch das geschafft haben! Es ist ja schließlich nicht so, dass mir die ganze Sache nicht auch Spaß machen würde. Danach, im Januar 2015, werde ich voraussichtlich mit einem neuen Buch beginnen, obwohl ich noch nicht weiß, ob dies wirklich eine Fortsetzung von »Erzählende Seelen« werden wird. Zwar habe ich dies so auf meiner Homepage stehen und wenn die finanzielle Seite dabei im Vordergrund stehen soll, dann sollte ich wirklich mit Erzählende Seelen-Teil II beginnen, aber die Romanschreiberei liegt mir nun mal auch sehr am Herzen… .
Was Øsel betrifft, so durchlebt der gerade seinen 2. Frühling und ist so fit, wie schon seit Monaten nicht mehr! Theo und ich waren ein paar Tage in den USA und Øsel war so lange bei seiner Freundin Shakira. Zusammen mit deren Frauchen & Herrchen war er an der Nordsee und dort viel an der frischen Luft, was seinen Lungen sehr gut getan hat.
Was die USA betrifft, so gibt es etwas, dass mich dort regelrecht schockiert hat. Etwas, dass ich auch immer noch nicht richtig nachvollziehen kann. Immerhin komme ich ursprünglich aus der Modebranche und so habe ich auch immer noch ein großes Interesse an neuen Trends. Der Trend für jüngere Männer in den USA ist momentan der, dass sie die Haare fassonlos tragen und dazu einen möglichst struppigen Vollbart: Al-Qaeda-Look oder meinetwegen auch Salafisten-Look. (Fehlt nur noch, dass die Mädchen sich nun freiwillig mit einem Kopftuch verschleiern!) Dass mich dieser Look regelrecht abstößt hängt vielleicht aber auch nur damit zusammen, dass ich älter werde? Vielleicht ergeht es mir ja jetzt bloß genauso, wie der älteren Generation in den 60zigern, beim Anblick der Pilzköpfe oder zehn Jahre später, beim Anblick der Hippies. Zumindest letztere wollten mit ihren langen Haaren ja auch etwas zum Ausdruck bringen, wenn auch für den Frieden und gegen den Krieg. Also frage ich mich, was wollen die jungen Männer heutzutage mit ihren langen Rauschebärten zum Ausdruck bringen? Vielleicht hätte ich einfach mal einen fragen sollen! Vielleicht denken sich die meisten auch gar nichts dabei. Immerhin sind wir Menschen Herdentiere: Einer macht was vor und die Mehrheit macht es nach. Aber vielleicht handelt es sich bei diesem Look auch um eine unterschwellige Sympathie für verklemmte Idioten die Diktaturen erschaffen wollen in denen Frauen wie Scheiße behandelt werden? Oder um eigenen unterschwelligen Frust und eigene unterdrückte Aggression? So gesehen täte ein Krieg einigen Leuten bestimmt mal ganz gut, sodass sie mal spüren, wie gut es uns im Westen überhaupt geht! Dazu wird es bestimmt im Herbst oder Winter auch noch einen Blog geben, denn was mich betrifft, so habe ich manchmal schon das Gefühl, als habe der 3.Weltkrieg längst begonnen ― nur dass ihn noch niemand offiziell erklärt hat. Ich denke aber, die Normalbevölkerung in der Ukraine, Syrien oder Palästina würde mir damit durchaus Recht geben.
Was den Look von radikalen Islamisten angeht, so muss ich sagen, dass ich in Amerika auch nur einem einzigen Typen begegnet bin, dem dieser Look tatsächlich stand. Alle anderen sahen einfach nur ungepflegt und unattraktiv aus. Vielleicht lag es bei diesem speziellen Typ auch daran, dass er im Gegensatz zu den anderen Männern im Al-Qaeda-Look Afroamerikaner war und seine Haare, ebenso wie sein Bart, sehr kraus waren. Er sah eher ein bisschen so aus, wie jemand der gerade einen Zeitsprung aus dem 70zigern hingelegt hat. (Außerdem hatte er Haare auf der Brust und ich stehe nun mal auf behaarte Männerbrüste. Egal, ob das jetzt gerade total out ist oder nicht! -Und natürlich ist es sexistisch.) Jedenfalls war der Kerl so niedlich, dass ich ihm gleich dreimal die falsche Jeansgröße von Theo sagte, nur um ihn möglichst lange bei der Stange zu halten. Der Typ arbeitete nämlich bei Bloomingdales im Men‘s Departement.
Noch etwas beschäftigt mich, wenn auch nur am Rande und als Farce (— und doch schleicht sich das Thema, wie ein roter Faden, schon von Anfang an durch diesen Blog.) Ich habe kürzlich den Artikel einer Frau gelesen, die seit die Medien auf sie aufmerksam wurden scheinbar in aller Munde ist. »Sexismus existiert«, schreibt sie. Ja Gott sei Dank, kann ich dazu nur sagen! Es kommt immer auf die Umstände und die Menge an und wer ein wenig Ahnung von physikalischen Gesetzen hat, der weiß auch, dass das was in die eine Richtung funktioniert, auch in die andere Richtung wirkt. Weiter schreibt diese Frau »Fuck you Feminismus«. Ich für meinen Teil habe auch nichts gegen Feminismus (schon eher gegen Feministinnen.) Feminismus ist ja gerade das, was radikale Islamisten unter anderem unterbinden möchten, indem sie Frauen in schwarze Zelte hüllen. (Früher strebten Männer mit sexueller Verklemmtheit und Hemmungen eine Laufbahn als kleinkarierte Streberlinge an. Heute schließen sie sich radikalen Islamisten an. Die Hauptsache, sie erhalten ein klein wenig Macht, um ihre eigene Unsicherheit zu übertünchen und andere zu drangsalieren.) Die Frauen, die in Deutschland also sagen »fuck you Feminismus«, denen würde ein längerer Aufenthalt, bspw. in Afghanistan, sicherlich auch nicht schaden. Wobei sich Feminismus bei mir auch nicht über die Menge an Make-up oder die Höhe von Stilettos definiert. Aber ich empfinde Unbehagen ggü. Frauen die sich wie Männer benehmen, weil sie glauben, dass sie sich nur so behaupten können. Ich brauche kein Mann zu sein, um mir Privilegien herauszunehmen. Ich für meinen Teil regele das über mein Selbstvertrauen. Frauen die überzeugt sind, dass nur Männer sich Privilegien erlauben, würdigen sich selbst herab ― und geben den Männern noch einen Freifahrschein obendrein. Ein gutes Beispiel dafür, wie gut sich eine Frau in einer Männerdomäne behaupten kann, ohne breitbeinigen Gang und ohne ihre Weiblichkeit zu verleumden, ist zum Beispiel unsere Verteidigungsministerin. (Der letzte Satz klingt fast wie ein Pleonasmus.) Zugegeben, als Familienministerin war mir die Frau unheimlich und suspekt. Aber jetzt finde ich, dass sie einen guten Job macht — trotz Make-up. Auch zu diesem Thema schreibe ich vielleicht nochmal, aber nur vielleicht.
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