Angefangen hat alles genaugenommen mit einem Tütchen für 45 Cent und ich weiß wirklich nicht, welches Teufelchen mich da geritten hat! Aber irgendwann, vor ein paar Wochen, stand ich in der Gemüseabteilung im Supermarkt vor einem Regal mit Kräutersamen. Fünfundvierzig Cent für ein Tütchen mit Basilikumsamen. Ohne groß darüber nachzudenken, welchen Schmetterlingseffekt ich damit auslösen könnte, wanderte das Tütchen in meinen Einkaufskorb. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass Theo und ich sehr viele, ja wirklich sehr, sehr viele Kräuter essen. Besonders Basilikum und Petersilie müssten uns genausgenommen schon aus den Ohren kommen.
Leider ließ die Beschreibung auf dem Tütchen dann doch sehr zu wünschen übrig — jedenfalls für jemanden wie mich, der definitiv keine grünen Finger hat. Auf der Suche nach einer Erläuterung für das Wort „pikieren“ durchforstete ich dann das Internet und wurde so auch daran erinnert, dass ich für die Aussaat ja nicht nur Samen, sondern auch Erde haben musste. Also fuhr ich wieder zum Supermarkt und kaufte für 3.50 Euro noch einen kleinen Sack „Aussaaterde“. Zum Glück traf ich dabei auf eine sehr kompetente Verkäuferin, die mich sogleich über die Unterschiede von „Blumenerde“ aufklärte.
Zu Hause füllte ich dann einen alten Quarkbecher mit der Aussaaterde, schüttete die Basilikumsamen darauf, bedeckte danach alles noch mal mit einem Hauch Erde und verschloss den Becher mit dem durchsichtigen Deckel. Dieses „Minigewächshaus“ stellte ich dann in die Küche an einen sonnigen Platz und wartete. Sehr lange brauchte ich allerdings nicht warten, denn schon nach drei Tagen spross der Basilikum und nach weiteren drei Tagen musste der Deckel unten bleiben, weil die Triebe mittlerweile so hoch gewachsen waren, dass sie sich am Deckel ihre grünen Köpfe stießen.
Jetzt hatte ich jedoch ein anderes Problem: wohin nur mit all den Basilikumbabys? Innerhalb von weiteren drei Tagen wurde es in dem Quarkbecher definitiv zu eng für alle. Also suchte ich alles zusammen, was ich nur finden konnte, von Kuchenformen bis Keramikbecher und pflanzte jeden Basilikumspross liebevoll um. Theo kaufte mir dafür sogar noch zwei Minigewächshäuser.
Doch auch die neuen Behausungen währten nicht lange und alles wurde wieder zu klein! Mittlerweile sind zwei weitere Wochen vergangen und die Investitionen in Sachen Kräuter belaufen sich auf über 100 Euro! Der Basilikum lebt jetzt in zwei riesig großen Blumenkübeln im Wohnzimmer und wartet sehnsüchtig darauf, dass die Temperaturen steigen und er hinaus in den Garten darf.
In den Minigewächshäusern, die ebenfalls im Wohnzimmer stehen, gedeihen jetzt Petersilie und Tomaten. Auch meine Kürbisse sind vor ein paar Tagen ebenfalls schon umgesiedelt worden. Wobei ich sagen muss, dass mir die Kürbisse doch ein wenig unheimlich sind (fast so unheimlich, wie die Blumen auf der Fensterbank in meinem Büro, aber das ist eine andere Geschichte). Jedenfalls wachsen Kürbisse mit Lichtgeschwindigkeit! Jetzt warte ich nur noch darauf, dass die Sonnenblumen sprießen. Und im Wohnzimmer riecht es mittlerweile wie im Kräutergarten.
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Bildmaterial:
Titelfoto & Post (Blog) Fotos: Copyright by Kristine Weitzels 2016