2008. Nicht lange nachdem ich angefangen hatte, als Rückführungsbegleiterin zu arbeiten, kam ein noch relativ junger Mediziner zu einer Rückführung. Er hatte eine ganz eigene Theorie, was früheren Leben anbelangte. Doch damals verstand ich noch nichts von Quantenphysik und den Begriff »Paralleluniversum« kannte ich nur aus den Star Treck Serien, bzw. Filmen. Als wir auf das Anliegen für die Rückführung zu sprechen kamen, erklärte mein Klient, ihm sei vor ein paar Jahren etwas sehr merkwürdiges passiert. Er habe es dann verdrängt, aber nun habe es ihn wieder eingeholt. Er redete von Déjà vu, wollte aber dann nicht näher darauf eingehen. Allerdings erzählte er, dass er ein Buch von einem amerikanischen Autor gelesen habe, der die Theorie aufgestellt hatte, dass die Erinnerung an früheren Leben nichts anderes sei, als ein Einblick in unser Leben aus einem so genannten Paralleluniversum. Mein Klient vertrat nun die Ansicht, dass es mehrere Ich’s gab, die alle nebeneinander in verschiedenen Universen existierten und die sich alle mehr oder weniger unterschiedlich von einander entwickelt hatten. An die unsterbliche Existenz einer Seele als solche, glaubte er nicht und somit glaubte er natürlich auch nicht an Reinkarnation.
Dennoch klang seine Theorie auch für mich interessant und obwohl ich mich noch nie zuvor mit dieser Materie beschäftigt hatte, wollte ich doch gerne auf das Thema eingehen. Ich wusste zwar nicht viel über parallele Universen aber ich wusste immerhin ein bisschen etwas über frühere Leben. Und so erzählte ich dem Mann, dass meine Klienten sich während ihrer Rückführung ausnahmslos in einer früheren Zeit erlebten. Also in einer Zeit bevor sie ins heutige Leben geboren wurden. Selbst wenn sie durch die Rückführung herausfanden, früher auf einer anderen Welt oder einem anderen Planeten als der Erde inkarniert zu haben, so erzählten sie doch immer von Ereignissen aus der Vergangenheit. Daraus ergab sich für mich eine wichtige Frage: Wenn sich meine verschiedenen Ich’s parallel zueinander in verschiedenen Universen entwickelten, wenn auch ganz unterschiedlich, so müsste aber die Zeit in der sie dort lebten immer dieselbe sein — wie zum Beispiel in dem Universum in der dieses Ich sich befand.
»Zeit ist bloß das, was die Uhr misst«, erklärte mein Klient daraufhin ein wenig unwirsch.
Irgendwie beschloss er danach nicht weiter mit mir darüber zu philosophieren, aber ich hatte hier einen interessanten Faden aufgenommen und konnte nicht umhin, noch etwas hinzu zufügen. So fragte ich ihn, ob er einmal darüber nachgedacht habe, dass die Möglichkeit verschiedener Ich’s nicht de Facto die Existenz einer unsterblichen Seele ausschließe. Mehr noch — laut seiner Theorie gab es unzählige parallele Universen und er betonte, dass dadurch alles möglich wäre. Dies würde bedeuten, dass es irgendwo auch ein Universum gab, in der ich ebenfalls Medizinerin war — oder Chinesin, oder ein Chinese? Als ich diese Überlegung in den Raum warf, zögerte mein Gegenüber jedoch, bevor er schließlich nickte und ich verkniff mir mein Lachen. Stattdessen sagte ich: »Wenn ich Sie also richtig verstanden habe, heißt das nichts anderes, als dass alles nur denkbar Mögliche irgendwo möglich oder Realität ist.«
Mein Klient nickte wieder und ich nickte ebenfalls, dann fügte ich hinzu: »Dies würde aber auch bedeuten, dass es durchaus Universen gibt, in denen Reinkarnation real ist, denn ansonsten hat Ihre Theorie einen Fehler.«
Der Mann runzelte daraufhin missmutig die Stirn und um ihn nicht noch mehr zu verärgern, sagte ich, dass wenn ich ihn richtig verstanden hätte und sich diese verschiedenen Universen überlagerten — und Zeit darin keine Rolle spielte — es ja auch durchaus sein könnte, dass er sich tatsächlich in einem Universum befände, in der seine Seele sterblich sei und wir uns heute hier an einer dieser Schnittstellen zwischen den Universen getroffen hätten und es deshalb möglich sei, dass meine Seele widergeboren würde, weil ich eben in einem anderen Universum lebte, wie er. Mein Klient schüttelte daraufhin nur den Kopf und meinte, so einfach wäre das nicht.
>>Manche Dinge sind einfacher als man denkt und manche Dinge sind einfacher, als man denken kann«, hatte ich schon auf der Zunge, doch diesmal sagte ich nichts.
Mein Klient erzählte mir dann, dass er durch die Rückführung herausfinden wolle, ob seine Vermutungen bezüglich dessen, was ihm 2001 passiert war richtig sein könnten. Für ihn war die Rückführung ein Experiment durch das er sich vor allen Dingen auch eine Bestätigung für seine Theorie über die parallelen Universen erhoffte.
…dies ist eine fiktive Geschichte, die mir 2008 einfiel während ich auf dem Dulles International Airport in Washington auf meinen Anschlussflug wartete. Auch diesen Klienten hat es nie gegeben — jedenfalls nicht in diesem Universum. Allerdings stimmt es, dass ich schon seit Captain James T. Kirk ein großer Star-Treck Fan bin. Die Geschichte endet hier, weil der Rest der Geschichte noch Kulli-Gekritzel in einem Klappblock ist. Schaffe ich es 50 Likes für diese Geschichte zu bekommen (immerhin habe ich mittlerweile 100 fb-friends) und dass die Geschichte mindestens 5 Mal geteilt wird, dann werde ich peu á peu auch das restliche Kulli-Gekritzel weiter entziffern.
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